Herbstlied

Wenn der Wind fegt durch die
Häuserschluchten uns`rer Stadt;
wenn es regnet und es färbt
sich gelb des Baumes Blatt;
wenn kein Hund mehr nach den Tauben jagt;
wird es Herbst, den ich so mag.

Wenn die Menschen sich beeilen
auf dem Weg nach Haus;
und der Himmel trägt die Farben
monotonen Graues;
wenn es kälter wird, so Tag für Tag;
wird es Herbst, den ich so mag.

Und ich zieh mir meine Jacke an.
Und der Wind kämmt mir das Haar.
Und ich spür die Kraft des Herbstes dann.
Und so geht`s mir jedes Jahr.

Wenn die Vögel scharenweise
in den Süden ziehn;
vor dem Hunger und der Kälte
immer weiter fliehn;
wenn der erste Frost den Bauern plagt;
wird es Herbst, den ich so mag.

Wenn mich Einsamkeit befällt
und ich weiß nicht warum;
hab ich keine Lust zu reden
und bin lieber stumm;
wenn ich mich nach meinem Leben frag;
wird es Herbst, den ich so mag.

Mario Moritz