Sehnsucht

Du warst wie ein Kind,
so verspielt und du tratst
ohne Angst, ohne Scheu
in mein Leben.
Zogst mich mit dir fort
in die Stille der Nacht
um dich mir einfach so
hinzugeben.
Führtest mich in dein Traumland
und hast mich gelehrt
diese Welt einmal anders
zu sehen,
mit den Augen des Kindes,
des Mädchens, der Frau,
lernte ich deine Welt
zu verstehen.

Du warst wie der Wind,
einmal sanft, einmal wild,
wie die Sonne mal und
wie der Regen.
Du konntest so still
wie das Abendrot sein,
oder auch wie ein
Wasserfall reden.
Ich hör heut noch dein Lachen
so perlend wie Sekt
und vermisse dein
zärtliches Wesen,
deinen schmollenden Mund,
deinen Atem am Ohr,
deine Art in den Augen
zu lesen.

Du gingst, wie du kamst,
wie die Tage im Jahr,
ohne Abschied. Es blieb
nicht ein Schimmer.
Ich fühlte mich fremd.
Es erdrückte mich fast,
dieses Schweigen, die Leere
im Zimmer.
Hab es doch überwunden,
war schwer auch die Zeit,
ging vorbei wie im Rausch,
wie im Fieber.
Glaub ich auch nicht daran,
brennt in mir doch der Wunsch.
Irgendwann, irgendwann
kommst du wieder.

Mario Moritz